Mensch und Tier / Funktionen
Natrium ist das sechshäufigste Element in der Erdkruste. Es ist lebensnotwendig für Mensch und Tier. Natrium reguliert den Wasserhaushalt. Natrium ist das Hauptkation im Blutplasma und anderen extrazellulären Flüssigkeiten im Körper. Innerhalb der Zellen ist die Natrium-Konzentration relativ gering. Im Blutplasma wird ein hohes Natrium-Niveau von 135 – 145 mMol aufrechterhalten. Bei diesen Natrium-Werten würden die meisten Pflanzen (bis auf die Halophyten) unter schweren Vergiftungsproblemen leiden. Ferner spielt Natrium eine wichtige Rolle bei den zellulären Transportsystemen und bei der Übertragung der Nervenimpulse sowie bei der Aufnahme von Zucker und Aminosäure aus dem Verdauungstrakt. Natrium-Mangel führt zu Dehydrierung des Körpers. Außerdem wird das zugeführte Eiweiß schlechter ausgenutzt; Gleiches trifft auf die Energieträger zu.
Gleiches trifft auf unsere Nutztiere zu. Bei Kühen äußert sich Natrium-Mangel durch Saufen von Harn und Gülle, Fressen von Erde und intensives Belecken. Durch die Verfütterung von täglich 50 Gramm Viehsalz ist der Natrium-Bedarf einer Kuh gedeckt. Der Natrium-Bedarf einer laktierenden Kuh beträgt 26 Gramm (bei einer Tagesleistung von 30 Liter Milch und 20 Gramm bei 20 Liter). Mastrinder und Mutterkühe benötigen 8 Gramm Natrium pro Tag. Viele Mineralstoffmischungen enthalten zu wenig Natrium. Der Natrium-Gehalt von Grassilagen beträgt 0.2 bis 1 mg je kg Trockenmasse. Maissilage enthält lediglich 0.05 bis 0.2 mg je kg Trockenmasse.
Ferkelführende Sauen benötigen 8 bis 12 Gramm Natrium pro Tag; Schweine in der Vormast 2 bis 2.5 Gramm Natrium und in der Endmast 2.5 bis 3.5 Gramm Natrium.
Der tägliche Natrium-Bedarf beträgt beim Menschen 2 bis 3 Gramm. Selbst bei Vermeidung von Speisesalz enthalten die Lebensmittel noch etwa 4-5 g Natrium.
Boden und Pflanze
Außer für einige C4-Pflanzen (aber nicht Mais und Sorghum) gilt Natrium als nicht lebensnotwendig. Speziell bei Amaranth führt Natrium-Mangel zu einer verringerten Versorgung mit den C4-typischen Verbindungen Malat, Aspartat und PEP. Dabei zeigen sich auch leicht verwechselbare Mangel-Symptome wie Chlorosen und Nekrosen.Natrium beschleunigt bei dieser Art die Nitrataufnahme und die Nitratassimiliation. Außerdem ist Natrium an der Fettsäuresynthese beteiligt. Natrium erleichtert die Pyruvat-Aufnahme in die Chloroplasten. Pyruvat ist von zentraler Bedeutung für die Mechanismen zur CO2-Konzentration in den C4-Pflanzen.
Bei einigen Pflanzen, die unter Kalium-Mangel leiden, trägt Natrium zur Wachstumssteigerung bei. Bei Zuckerrüben kann im Blattgewebe 95 % des Kalium durch Natrium ersetzt werden, ohne dass das osmotische Potenzial beeinträchtigt wird. Unter salzhaltigen Bedingungen kann es einen Teil der Enzyme unterstützen. Außerdem kann es bei Zuckerrüben die Trockenheitsresistenz verbessern. In Bezug auf die Aufnahme durch die Wurzeln und den Transport in der Pflanze ist Natrium schlechter gestellt als Kalium, wobei es große Unterschiede zwischen den Arten, aber auch zwischen den Genotypen einer Art gibt. Beim Mais kann fehlendes Kalium nicht durch Natrium ersetzt werden. Mais und Bohnen kommen mit Natrium-Überschüssen wenig klar. Beim Mais und Zuckerrüben sinkt die Chlorophyll-Konzentration, und die Anzahl der Spaltöffnungen nimmt zu.
100 dt/ha Zuckerrüben entziehen dem Boden ca. 1,9 kg/ha Na. Auf dem Grünland soll bei hoher Kalium-Versorgung und niedrigen oder sehr niedrigen Natrium-Werten 38 bis 49 kg Natrium gedüngt werden. Auch auf Ackerland wird eine Natrium-Düngung empfohlen; 30 kg Na/ha in Gehaltsklasse C, 40 in kg Na/ha in Gehaltsklasse B). 1 dt Kornkali enthält 3 kg Na, 1 dt Magnesia-Kainit enthält 20 kg Na, 1 cbm Rindergülle enthält 0,3 bis 0,5 kg Na.
Bei Natrium-Überschüssen kommt es u.a. zur Zerstörung der Zellmembranen in den Wurzeln und zum Platzen der Zellwände. Mehr als 3 % Natrium in der Basensättigung gelten als exzessiv. Wenn Kalium und Natrium einen Wert von 10 % in der Basensättigung übersteigen, wird die Mangan-Aufnahme blockiert.